Über die Summertime Ein Schiff voll Erzählungen und Geschichte!
Die Summertime wurde 1937 als Frachtschiff gebaut und ist heute der einzige Viermaster unter niederländischer Flagge. Sie bietet einen beeindruckenden Anblick mit einer Länge von 67 Metern, einer Höhe von 32 Metern, einer Segelfläche von 1.025 m2, 10 Kilometern Seil und einem Gewicht von fast 500 Tonnen. An Bord befinden sich mehrere Kabinen für 4, 3 und 2 Personen, die insgesamt Platz für bis zu 40 Personen bieten.
Außerdem hat die Summertime mehrere Badezimmer und Toiletten. In der gut ausgestatteten Küche könnt ihr gemeinsam eine leckere Mahlzeit kochen. Eine Bar mit Bierzapfanlage und eine gute Musikanlage sind auch verfügbar.
Eine Reise mit der Summertime ist auch für Schüler ein echtes Abenteuer! An Deck muss sich niemand auch nur eine Minute langweilen. Das Schiff hat ein schnelles Schlauchboot (mit Banane), Kanus und einen Whirlpool. Außerdem ist das Schiff besonders sicher - dank der Reling, die von vorne bis hinten verläuft. Kurz gesagt: Die Summertime bietet Jung und Alt ein unvergessliches Erlebnis!
Die große Geschichte der Summertime!
Geschichten über ein altes/neues Schiff
Von A.D. de Bes und Chr. van Velzen; Kapitän bzw. Maat von 1959 bis 1964.
In Kampen gab es einen jungen Unternehmer - Nikki Timmerman. Ihm gehörte der Segelklipper De Hester, der für die Hanseatische Gesellschaft segelte. Timmerman war auf der Suche nach einem zweiten Schiff, das er zu einem Segler umbauen wollte. Nach sorgfältiger Recherche und Überlegung fand er schließlich in der Anne S. ein passendes Objekt für seine großen Pläne: Die Summertime.
Der Beginn: 1937
Doch jetzt zurück zum Anfang. Denn mit dem Bau der Summertime begann auch die Aufzeichnung der Geschichte dieses Schiffes. 1937 gab Hr. Stoter bei der Bijlsma-Werft in Wartena, Friesland, den Bau des Motorschiffs Spes in Auftrag. Nach Fertigstellung wurde das Schiff als Spes in Dienst gestellt.
Mit einer Länge von 43 Metern, einer Breite von 6,80 Metern und einem Tiefgang von ca. 2,30 Metern hatte die Spes eine Tragfähigkeit von 350 Tonnen. Der Antrieb kam von einem MWM-Dieselmotor mit 4 Zylindern und 240 PS bei 330 U/min. Für die damalige Zeit ein großes Schiff mit einem besonders großen Fassungsvermögen.
Verkauf der Spes
Nach dem Stapellauf der Spes wurde das Schiff kurz darauf aus unbekanntem Grund an Hr. Verwoerd aus Lobith verkauft. Das Schiff blieb bis 1962 unter dem Namen Wiljo sein Eigentum.
Versenkung
Während dem 2. Weltkrieg wurde wegen dem Mangel an Diesel ein Benzingenerator eingebaut, mit dem das Schiff bis 1944 fahren konnte. Das wurde dann durch die Ausweitung des Krieges schnell beendet. Damit die Besatzungsmacht das Schiff nicht beschlagnahmt und nach Deutschland transportiert, wurde es im Twentekanal bei Almen versenkt. Eine absichtliche Explosion verursachte ein großes Loch auf der Backbordseite unterhalb der Wasserlinie.
Reparatur der Wiljo
Kurze Zeit später trocknete der Twentekanal aus. Durch den Krieg oder den Widerstand wurde die Schleuse in Eefde zerstört. Die angeschlagene Wiljo war dadurch havariert. Nach Kriegsende 1945 wurde das Loch in der Wiljo wieder repariert. Der Kanal führte noch kein Wasser und es konnte dadurch schnell und ohne großen Aufwand geschlossen werden.
Nachdem auch die Schleusentore repariert waren und sich der Kanal wieder mit Wasser füllte, konnte die Wiljo wieder schwimmen. Das Schiff wurde zur Bodewes-Werft in Millingen am Rhein geschleppt. Hier wurde der Schaden dann fachmännisch behoben. Außerdem wurde das Schiff um 14 Meter verlängert und die Gesamtlänge damit auf 57 Meter gesteigert.
Wirtschaftlich bereit für eine neue Ära
Hr. Verwoer, der Eigentümer des Schiffes, hielt diese Vergrößerung des Schiffes für notwendig, um dem damaligen Bedarf an größeren Schiffen gerecht zu werden. Damit war das Schiff auch wirtschaftlich für die neue Ära gerüstet. Außerdem wurden auf dem Vorschiff eine Kombüse für das Heck und ein Deckshaus für den Steuermann/Seemann aufgebaut.
Der erste Kapitän der Wiljo war D. van Wijngaarden (1938 - 1957). Sein Nachfolger war J. Lubbingen (1957 - 1959). Danach dann A.D. de Bes (1959 - 1962).
Verschiedene Eigner und Namen
Nach dem Tod von Hr. Verwoerd in 1962 wechselte das Schiff mehrmals den Besitzer und auch den Namen. Hr. Smit aus Groningen taufte das Schiff Elda, Kapitän war A.D. de Bes (1962 -1964). Hr. De Vries (Kapitän und Eigner) aus Vreeswijk machte daraus Taunus. Hr. Sybranda (Kapitän und Eigner) aus Sneek gefiel Anne S.
Während der Sanierung und Erneuerung der Rhein- und Binnenschifffahrtsflotte wurde die Anne S. zum Abwracken bestimmt. Das wäre das Ende der Geschichte gewesen, wenn nicht ein junger Unternehmer in Kampen einen Plan gehabt hätte. Die Umsetzung dieses Plans durch Nikki Timmerman kennt man jetzt als Summertime.